Sonne und Wind. Die Luft schmeckt nach Salz. Mit dem Rad durch die Dünen, es rauscht in den Ohren, nur die sich überschlagenden Vogelschreie dringen hindurch. Am Strand weiter zu Fuß, hier ist die Brise noch schärfer. Die meisten Naturwanderer kommen uns entgegen, Frühaufsteher kehren eben eher zurück. Am nördlichsten Punkt der Insel wechseln wir für den Rückweg über auf die Westseite der Landzunge.
Hier legt der Wind noch einmal zu, mit jedem Schritt durch den weichen, nachgebenden Sand, frontal gegen den stetigen Luftstrom, wird der Spaziergang zum merklichen Kraftakt. Wir wandern über einen Teppich aus Muscheln und Steinen, spüren das Knirschen und Splittern unter den Sohlen, aber um es zu hören, ist der Wind viel zu laut. Einfach gehen, auch mal ohne zu reden. Der helle Sand gleißt unter der Sonne, einige flüchtige Schleier wehen wie lebendig über die breite Strandebene. Ab und zu verdunkeln Wolken die Sonne, aber es bleibt trocken. Friesenwetter. Am Horizont hüpfen vereinzelt dunkle Silhouetten auf der Wasserlinie hin und her: Wind- und Kitesurfer, für sie ist das stürmische Wetter ein Segen.
Buntgewürfelt, verstreut kommen im Grünbeige der Landschaft Anzeichen für das Ende des Rundweges in Sicht: Strandkörbe, Surfbretter, ein verwitterter Kiosk. Der Wind läßt uns los, wird hinter der Düne zum Säuseln, zerzaust nur noch die Haare. Der Kopf ist frei.
Wünsche Euch noch viel Spaß auf der Inselperle. Und bei Gelegenheit – ich kann auch Bornholm *sehr* empfehlen!
Ein unglaublich schöner Text. Danke. Es ist genau das, was wir hier erleben. 😉 Ein paar Tage noch, dann ist der Kopf endgültig frei. Hach.