Allüberall in der Stadt wird aufgestellt, gebaut und gehämmert. Denn pünktlich zum ersten Advent wollen unzählige Weihnachtsmärkte errichtet, beleuchtet und betannengrünt sein. Auffällig: der Trend weg von rustikalen, erzgebirgigen Fachwerkbutzen hin zu mondänen Tütengiebelpavillons aus dezent-elfenbeinfarbener Plane. So auch an der alsterseitigen Chichimeile des Hamburger Jungfernstiegs. Die Schilder an den Ständen verheißen packende Offerten: »Jägerzimmer«, »Olivenholz« und »Headwear« etwa – Knecht Ruprecht birgt manche Überraschung im Sack.
Ein so exclusives Event schlicht mit »Weihnachtsmarkt« zu betiteln, wäre da ein grober Fauxpas. Nein, ein zeitgemäßes Eventkonzept muss her, das die adventliche Budenphalanx mit einem adäquaten Motto parfümiert. Und hier ist es: »Weltstadtweihnachten meets Winterzauber«. Internationalität, Metropolenambiente, Festlichkeit, Niveau und Emotionalität, vereint in einer uniquen Tagline, die den Benefit impactstark penetriert. Da wird mir gleich ganz weihnachtlich.
echt? wow, da hat sich ja jemand genau ganz viel mühe gegeben.
Klar, die wenigsten der einzelnen Händler können Einfluss darauf nehmen, wie der Markt als Ganzes vom Städtemarketing „positioniert“ wird und welche Auflagen es gibt.
Das gezeigte Schild hat einen Durchmesser von über einem Meter und ist an einigen der Pavillons von außen befestigt. Aber wer weiß – vielleicht gibt’s tatsächlich an den Glühweinbuden auch Bierdeckel mit dem Spruch drauf …
der jungfernstieg sieht unglaublich grottig aus, da hast du recht. und das liegt nicht alleine an der baustelle. für die pagoden können die händler allerdings nichts, das sind auflagen von der stadt. die wollen -wenn sie überhaupt noch veranstaltungen auf dem jungfernstieg genehmigen- nur noch diese hässlichen pagoden dort haben.
aber dieses weltstadtweihnachten sehe ich zum ersten mal – danke für den lacher, das ist ja … ehrm … ja, genau das ist es! oder ein bierdeckel?