Seit 1993 bringt der italienische Espressohersteller Lavazza alljährlich einen kunstvollen, großformatigen Fotokalender heraus. Die Crema der internationalen Fotografie durfte dafür bereits die Produktwelt des bekannten Kaffees inszenieren – Helmut Newton, Ellen von Unwerth, David LaChapelle oder Jean-Baptiste Mondino.
Für 2009 sollte nun Lichtbildikone Annie Leibowitz dem braunen Elixier huldigen. Doch zumindest meine Erwartungen wurden enttäuscht. »I’ve been photoshopped!« schreit jedes Kalenderblatt, die Motive wirken auf mich ebenso leblos wie überladen und spätestens der Teller Spaghetti, der im September/Oktober serviert wird, geht gar nicht mehr. Dann lieber Tee statt Espresso.
2005 war der nicht ganz so prominente holländische Fotograf Erwin Olaf für die Umsetzung des Kalenders verantwortlich. Auch seine Lavazza-Bildwelten sind sicher Geschmackssache, aber sein z.T. grenzwertig-morbides Web-Portfolio finde ich atemberaubend.
Ein Motiv Erwin Olafs aus der Serie »Paradise Portraits« am Eingang der Vrije Academie, Werkplaats voor beeldende Kunsten, Den Haag
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