Internet ist ja echt ne tolle Sache. E-Mail auch. Alles ist immer sofort rund um die Uhr augenblicklich allgegenwärtig hier da überall oder wo man es braucht. Aber manchmal finde ich »Real Life« irgendwie schöner. Weihnachten zum Beispiel.
Dies war das erste Jahr, in dem der Anteil eingehender (geschäftlicher) Weihnachts-E-Mails den »echter« Karten überstieg. Und obwohl sich darin zuhauf Links zu witzigen Weihnachtskalendern, Videoclips oder Gewinnspielen fanden, ließen mich die meisten Mails seltsam gleichgültig zurück. Getippt, geklickt, versendet. An mich und ’zig Empfänger im Wimpernschlag. Schönen @vent und fröhliche wwweihnachten allen.
Doch möchte ich wirklich Weihnachtsgrüße »im Anhang« vorfinden oder achtzeilige E-Mail-Vertraulichkeitsdisclaimer unter einem lieblos zwischen den Textzeilen klemmenden Weihnachts-JPG sehen? Wenn gute Wünsche von Herzen kommen, sollten Sie dem Empfänger Wertschätzung zeigen. Eine Unterschrift mit Kuli oder Füllhalter, und sei es in einer von 1000 Karten, ist mir mehr wert als ein »@« im Absender. Es muss ja gar nicht exklusiv, witzig oder kostspielig sein (Finzanzkrise, ick hör dir trapsen) – auch über ein samtiges Papier, schöne Typographie und den Geruch frischer Druckfarbe kann ich mich als alter Printhase freuen. Da bin ich ganz offline und steh auch dazu.
Also, seid schön brav und schickt nächstes Jahr wieder mehr Karten.