Was schenken, wenn der Geburtstag des Partners naht? Gemeinsame schöne Erlebnisse liegen nicht nur im Trend, sondern haben auch deutliche Vorteile gegenüber industriellen Massenprodukten. Und wenn man dann auch noch gemeinsame Hobbies wie das Kochen teilt, liegt der geeignete Geschenktipp klar auf der Hand: ein Kochkurs für zwei, gebucht bei der kulinarischen Buchhandlung und Kochschule Kochlust in Berlin.
Rund 25 Kochkurse mit den verschiedensten Themen stehen monatlich auf dem Programm, die meisten in der hauseigenen Küche. Doch ein bis zwei Kurse pro Monat bieten geneigten Hobbyköchen eine kulinarische Fortbildung in ganz besonderem Rahmen: dem rund 220 km von Berlin entfernten barocken Schloss Schmarsow. Das etwa 1620 erbaute Gemäuer, heute im Besitz einer Architektin, wurde liebevoll renoviert und teils stilecht mit antikem oder restauriertem Interieur ausgestattet, teils mit originellen innenarchitektonischen Details, die behutsam eine Brücke in die Gegenwart schlagen. So sind statt in museal gedeckten Tönen die Wände in einem der Schlosszimmer in sakralem Purpur gestrichen, oder Türstürze und Wände mit Textmalereien verziert, die einen leisen Humor in den Raum senden.
Darüber hinaus beherbergt das Schloss vier Ferienappartements, was außer uns noch sechs Kochkursteilnehmer nutzen, zu einem absolut fairen Preis den durchkochten Tag ohne abendlichen Abreisezwang ausklingen zu lassen.
Unser Kurs beginnt am Samstag nachmittag pünktlich um 15 Uhr. Neun Teilnehmer haben sich für die heutige Küchenschlacht angemeldet. Auf dem Programm steht ein italienisches Buffet: Hühnerlebercrostini, marinierte rote Paprika, Tomaten-Bohnen mit Finocchiona-Salami, gefüllte Mortadellapäckchen, Salat mit gewürztem Nusskrokant, Käsecreme mit Gemüsesticks, frittierte Auberginen mit Tomatenconfit und Ziegenkäse, buntes Ofengemüse und Apfeltartes Tatin mit Blätterteig und Karamell. Nach dem ersten Rezept, das einige der Lernwilligen unter Anleitung der Kursleiterin Denise vorkochen, wird die Gruppe aufgeteilt und arbeitet simultan, von Denise ebenso gutgelaunt wie straff koordiniert, an den weiteren Leckereien. Ein unschätzbarer Luxus im nun einsetzenden Küchengewusel sind die zwei dienstbaren Assistentinnen, die permanent alle benutzten Kochwerkzeuge, Schüsseln, Abfälle und Verpackungen diskret wegräumen oder gleich wieder abspülen. So was zu Hause wär schön. Überall wird geschnibbelt, geschält, gehackt und geknetet, frittiert, gebacken, gekocht und gerührt. In faszinierendem Tempo nehmen die geplanten Gerichte Gestalt an. Nebenan im Speisesaal ist ein großer Tisch festlich gedeckt und schon nach etwa drei Stunden biegt sich die Tafel unter der Last des kollektiv kreierten Büffets. Kaum zu glauben, dass nur kurz zuvor alle Zutaten noch roh und verpackt auf der Küchenanrichte lagen.
Der Rest des Abends vergeht mit ungehemmtem Schlemmen, weiterem gegenseitigem Kennenlernen, geselligen Gesprächen, spritzigen Anekdoten, bunten Reisegeschichten, kulinarischem Erfahrungsaustausch und so manchem Glas Wein. Erst gegen Mitternacht zeigt die bunt gemischte Runde allmählich Ermüdungserscheinungen und auch wir ziehen uns in unser Schlossgemach zurück. Was bleibt, ist das tolle Gefühl, einen außergewöhnlichen und schönen Tag verbracht zu haben, an den sich wohl alle Beteiligten noch lange erinnern werden. Einen Tag wie ein Geschenk.
Fotos: © formschub
sehr rustikal. da werde ich mal heiraten! 🙂
So isses. Falls Interesse besteht, habe ich mal ergänzend drei Details vom „Ambiente” des Schlosses hier eingestellt …
was für eine schöne idee! und es sieht auch wirklich so exklusiv aus, wie du es beschrieben hast.
mit exklusiv meine ich nicht teuer, sondern einfach dass dieses erlebnis einfach eine aussergewöhnliche zeit und erinnerung ist, bzw. sein wird – eben exklusiv.