25 Ein Buch, bei dem die Hauptperson dich ziemlich gut beschreibt
Auch diese Frage habe ich nur deshalb so lange vor mir hergeschoben, weil ich so intensiv darüber nachgedacht habe.
Ergebnis: Keins. Ich habe noch kein Buch gelesen, in dem eine Hauptperson in mir den Gedanken hervorrief »Ach, schau mal, der/die ist ja wie du.« Eher schon passiert(e) es, dass ich in Büchern auf Protagonisten stieß, die Züge oder Eigenschaften hatten, die ich gerne hätte, aber nicht habe oder die in mir Ambitionen weck(t)en, ihm/ihr nachzueifern, sei es Selbstbewusstsein, Schlagfertigkeit, Mut, Abenteuerlust oder Furchtlosigkeit.
Am ehesten verspürte ich dieses Gefühl bei der Lektüre von Kinder- und Jugendbüchern, in einem Alter, in dem wohl die Meisten ihre vermeintlichen oder tatsächlichen Unzulänglichkeiten viel stärker spüren und gewichten als die eigenen Stärken und Talente. Ein weiteres Lesegefühl daneben ist – Ihr kennt das – die Identifikation mit der Hauptfigur, das Gefühl, in sie hineinzuschlüpfen, mit ihr zu fiebern, zu lachen, zu leben – aber nahezu unabhängig von charakterlichen oder physischen Ähnlichkeiten zwischen ihm/ihr und mir als Leser.
Also lautet die Antwort auf Frage 25: Es gibt tolle Bücher mit famosen Charakteren, Helden, Vorbilder, vielleicht Idole – aber mich gibt’s nicht in Büchern. Nur in echt.
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