Manchmal suche ich im Netz nach einem Rezept gemäß meiner tagesaktuellen Appetitlage, finde aber nicht genau das, wonach die Geschmacksknospen lechzen, sondern nur eine oder mehrere Annäherungen. Wenn ich dann entweder mehrere Rezepte zu einem neuen verquicke oder eines merklich modifiziere und mit dem Resultat geschmacklich sehr zufrieden bin, schreibe ich mir meine modifizierte Variante sicherheitshalber auf, damit ich die adaptierte Neukreation bei Bedarf problemlos reproduzieren kann.
Heute hatte ich Appetit auf »etwas sehr Pilziges, aber ohne Fleisch, lieber mit Räuchertofu«. Meine Recherche führte mich zu einem Rezept, das meinen Vorstellungen schon recht nahe kam, aber ebenfalls von mir angepasst wurde. Ich habe den Pilzanteil deutlich erhöht, hatte einige Zutaten nicht exakt wie aufgelistet vorrätig und musste zudem noch einen angebrochenen Becher Sahne unterbringen, der seiner Haltbarkeit entgegenlagerte. Das Ergebnis hat mir sehr gut geschmeckt und somit kommt auch diese abgewandelte Zubereitung hier ins Rezeptarchiv.
Zutaten (für 3–4 Personen)
1 große Zwiebel oder 1 kleine Gemüsezwiebel
Erdnussöl oder Kokosöl
2 EL Trockenpilze, z.B. Steinpilze oder Herbsttrompeten, im Mörser grob zerstoßen oder von Hand zerbröselt
150 ml Rotwein, Portwein oder Madeira
350 ml Gemüsebrühe
4 EL Sojasauce
1 EL dunkler Balsamico
1 EL Ahornsirup
1 EL Speisestärke
100 ml Schlagsahne oder vegane Kochsahne
200 g Räuchertofu (Meine Empfehlung: »Räuchertofu Klassik« von der Bio-Marke Taifun)
200 g braune Champignons*
200 g Kräuterseitlinge*
200 g Austernpilze*
1 TL getrockneter Thymian
Pfeffer, Salz
* Je nach Saison oder Verfügbarkeit können natürlich auch andere gekaufte oder selbstgesammelte bratfeste Pilzsorten miteinander kombiniert werden, wie z.B. Shiitake, Pfifferlinge, Steinpilze oder Edelreizker.
Alle Pilze nach Sorten getrennt putzen und in kleine mundgerechte Stücke schneiden, die Zwiebel in schmale geviertelte Ringe schneiden, den Tofu in Streifen oder mundgerechte Scheiben schneiden.
In einem größeren Topf oder einer Wokpfanne jeweils 2–3 EL des Öls erhitzen und die Pilze darin der Reihe nach bei guter Hitze unter Rühren ca. 5 Minuten lang braun anbraten – so bräunen sie besser, als wenn man die gesamte Menge Pilze auf einmal in der Pfanne braten würde. Jede gebratene Pilzportion aus der Pfanne nehmen, in einem geeigneten gemeinsamen Gefäß sammeln und zur Seite stellen.
Erneut etwas Öl in das Kochgefäß geben und die Zwiebelstücke ebenfalls unter Rühren braun anbraten. Die Trockenpilze und den Rotwein zugeben, Gemüsebrühe, Sojasauce, Balsamico, Ahornsirup und Thymian zugeben und einige Minuten aufkochen lassen. Die Speisestärke mit 1–2 EL kaltem Wasser glattrühren, in die köchelnde Sauce geben und 1–2 Minuten weiterkochen lassen, bis die Sauce deutlich andickt, dann die Sahne unterrühren. Mit Pfeffer und ggf. noch etwas Salz abschmecken. Alle gebratenen Pilze hinzufügen (inkl. des inzwischen ggf. im Sammelgefäß ausgetretenen Pilzsaftes), ebenso die Tofustücke. Alles gut umrühren und das Ragout noch 5–10 Minuten leise weiterköcheln lassen.
Dazu passen Hartweizen- oder Vollkornnudeln.
Hört sich wahnsinnig lecker an!
Ich überlege nur die ganze Zeit, wie ich den Rotwein ersetzen könnte …
Ich kann mir gut vorstellen, dass man den einfach durch nicht zu süßen Apfelsaft ersetzen kann.