Autor: ProstetnikVogonJeltz

Press(e)freiheit

Als Grafik-Designer bin ich ein visueller Mensch. Und deshalb tut es mir in den Augen weh, wenn Fernseh- und Videomacher ohne Rücksicht auf Ästhetik einzelne Szenen ungeachtet ihres Bildschirmformats 16:9 oder 4:3 beliebig pressen, stauchen oder dehnen, anschließend völlig unbekümmert zusammenmontieren und senden. So z.B. geschehen in den Tagesthemen am gestrigen Abend – aber es geschieht auch anderswo. Immer wieder, Tag für Tag, vielleicht gerade jetzt. Das Schreien der Bilder ist förmlich zu hören. MERKT DENN DAS KEINER???

Tagesthemen quetsch
© Standbild: © Das Erste / Tagesthemen

Rigor Mortis

Motorräder, von mir aus. Autos und Tuningzubehör, meinetwegen. Bei Reifen hat es ja fast schon Tradition, also will ich mal nicht so sein. Werbekalender mit lasziv sich räkelnden Damen in mehr oder weniger bekleidetem Zustand (vulgo: Pin-ups) auf, neben oder abseits von Produkten, haben seit Jahrzehnten in manch testosterongeschwängertem Umfeld viele treue Fans. Aber für einen Hersteller von Särgen? Wer ist die Zielgruppe? Vom Verblichenen selbst ist kaum mehr eine Regung zu erwarten und auch Bestatter, in deren Büroräumen derartiges die Trauer gewohnten Wände ziert, sollten sich auf verstörte Blicke ihrer Klienten gefasst machen (keine Angst, die Fotos sind jugendfrei …).

Sargkalender

Fotos: © CofaniFunebri.com | © Paul-Georg Meister / PIXELIO

Dis «fromaaaaaage»!*

Gebackenen Camembert mit Preiselbeeren kennt wohl jeder. Und auch eine Käseplatte zum Dessert ist mittlerweile nichts Besonderes mehr. Aber Käse mit Konfitüre zum Nachtisch? Dass das mit den speziellen Confits pour Fromage des französischen Herstellers L’Épicurien, gekauft in den Pariser Galeries Lafayette, ganz hervorragend schmeckt, durfte ich bei einem Kurzurlaub dort bereits einmal probieren – und gestern bekam ich als Mitbringsel das komplette Sortiment geschenkt: Weißweinconfit mit Williamsbirne (für Blauschimmelkäse), Schwarzkirschconfit (für Tomme de Brebis), Feigen-Nuss-Confit (für Ziegenkäse), Apfel-Cidre-Confit mit Calvados (für Camembert), Mirabellen-Edelzwicker-Confit mit Kreuzkümmel (für Munster oder Époisse) und Quittenconfit (für Manchego). Wer so bald keine Connection nach Paris hat, kann auch beim deutschen Online-Schlemmerversand Laux aus dem ganz ähnlichen Sortiment des Herstellers Guillaume & Lesgards wählen: Kirsch-Lakritz-Chutney (für Brebis), Feigen-Trauben-Chutney mit Lorbeer (für Ziegenkäse), Aprikosenchutney mit Kümmel (für Camembert) oder Quittenchutney mit drei Gewürzen (für Blauschimmelkäse). Mal ehrlich: immer nur Crème Brûlée zum Nachtisch wird auch irgendwann langweilig. 😉

Confits pour Fromage

* Say «cheeeeeese«!

Salz und Brot

Bringt man ja nach altem Brauch (kennt den überhaupt noch wer?) netten neuen Nachbarn vorbei. Im Web 2.0 entspricht diesem traditionellen Wunsch nach Glück und Wohlergehen die Aufnahme in die Blogroll. Nach all den Designbeiträgen der letzten Tage gibt’s nämlich heute mal wieder was zu meinem weiteren Lieblingsthema Essen zu vermelden, wenn auch nicht von mir, sondern von Herrn Paulsen. Der hat nämlich aktuell ein Küchenblog eröffnet, das sich schon jetzt sehr appetitlich anliest: NutriCulinary. Da schmeck ich bestimmt öfter mal rein.

NutriCulinary

Foto: © Herr Paulsen sein Kiosk

Unerhört schön

Vor ein paar Wochen hab ich das Musiknetzwerk Last.fm für mich entdeckt und bin ganz begeistert. Nicht nur, weil ich mich damit beim Arbeiten angenehm mit zu 100% geschmackskompatibler Musik umplätschern lassen kann, sondern weil ich durch die ziemlich treffsichere Funktion „Ähnliche Künstler wie … spielen« nach längerer Zeit mal wieder ganz neue Künstlerinnen für mich entdeckt habe. Über Ähnlichkeiten zu Lou Rhodes (Lamb), Stina Nordenstam und Nouvelle Vague kam ich so unter anderem auf Anja Garbareks „Last Trick“, „Green Grass“ von Cibelle, einige Titel von Emiliana Torrini und die Alben „Not going anywhere“ von Keren Ann und „Melankton“ von Kate Havnevik. Sehr hörenswerte Musik mit Anklängen an die Apple-gehypten Popfeen Feist und Yael Naïm, deren glockenzarte Coverversion des Britney-Spears-Fegers »Toxic« gleichfalls sofort auf meiner Playlist gelandet ist.

Last.fm

Spiel ohne Grenzen

Ich kann weder Russisch noch Japanisch, erahne mit Mühe, was Schweden und Dänen schreiben, beherrsche nur die Grundzüge des Französisch und merke, dass mir selbst auf Englisch noch ein paar Vokabeln fremd sind. Aber diese weltweiten Blogs und Linktipps zum Thema Design sind auch ohne tiefergehende Sprachkenntnisse einen Blick wert:

Ms Rix Design Heaven
Design-Blog von Line Rix aus Kopenhagen.

Etoday
Russisches Lifestyle-Ezine mit vielen Designbeiträgen.

Hovbergs Blog
Blog von Börje Hovberg aus Västerås, Schweden.

Feber
Redaktionelles schwedisches Lifestyle Blognetzwerk mit Schwerpunkt Design.

FormFiftyFive
Design-Blog von Glenn Garriock and Jack Daly aus Edinburgh.

re-public
Website der Designagentur re-public aus Kopenhagen.

Ytlig (Update: inzwischen leider offline)
Designblog, Forum für Design, Kunst und Fotografie aus Schweden.

Design Observer
Gemeinsames Designblog der Designer William Drenttel und Jessica Helfand (Winterhouse Studio/Falls Village, Connecticut) sowie Michael Bierut (Pentagram/New York).

FFFFOUND!
User bookmarken sehenswerte Bilder und herausragendes Design, ein Projekt initiiert von Multimediagenie Yugo Nakamura aus Tokio.

DYT – Design You Trust™
Tägliches Design-Ezine, Community und Blog in einem, gegründet von Dmitri Utkin, weltweit tätig als Designer und Creative Director, u.a. in Moskau und New York.

visual evasion
Blog und Portfolio des Grafik-Design-Freelancers Jérémie Werner aus Strasbourg, Belgien.

Design Sojourn

Blog eines Industriedesigners unter dem Pseudonym Design Translator, der seinem Job u.a. in Singapur, Sydney und China nachgeht.

Designlinks