Schon als Kind hatte ich eine Vorliebe für Monster, Gespenster und Vampire. Mit Otfried Preusslers Geschichte vom »Kleinen Gespenst«, Graf Zahl und den Monstern aus der Sesamstraße fing es an. Dann folgten, mit Eintritt ins Teenie-Alter, Angela Sommer Bodenburgs »Der Kleine Vampir«, Dutzende Sammelbände mit Gruselgeschichten und die legendären Europa-Vinyl-Hörspielplatten mit Hui Buh, Dracula und Frankenstein. Und Spielfilme: »King Kong«, »Tanz der Vampire«, »Bis das Blut gefriert« – ab etwa 13 durfte ich abends nach zähen Verhandlungen mit den Eltern für den geliebten Grusel im Fernsehen auch mal länger aufbleiben.
Mit 16 bestaunte ich mit einer Mischung aus Angst und Faszination die Szenenfoto-Aushänge in den damals noch üblichen Glasvitrinen des Bahnhofskinos, wo in den Achtzigern die Trash-Splatterfilme aus den USA und Italien liefen: »Ein Zombie hing am Glockenseil«, »Tanz der Teufel« oder »Die Nacht der reitenden Leichen«. Einlass erst ab 18. Keine Chance.
Auch in der örtlichen Videothek gab es seinerzeit in der Spielfilmabteilung eine Altersbeschränkung nur für das Ausleihen von Filmen, nicht jedoch für das Ansehen der ausgestellten Cover – ein weiteres sehnsüchtiges Hobby von mir. In den Regalen, zwischen denen ich nach Schulschluss oftmals umherstrich, standen »Das Omen«, George A. Romeros »Zombie«, »Basket Case«, David Cronenbergs »Die Brut« oder »Scanners« – das Blut troff nur so von den VHS-Cassettenhüllen, die Filme blieben jedoch weiterhin in unsehbarer Ferne.
Schließlich, endlich volljährig, durfte ich dann all diese Gorejuwelen goutieren, was ich auch mit Hingabe tat. Doch auch mit 18 und darüber hinaus hatte ich Angst, wie schon damals, mit sechs. Es war paradox. Einerseits zogen mich diese unheimlichen Wesen und gruseligen Geschichten magisch in ihren Bann, andererseits konnte ich oft vor Entsetzen nicht hinsehen, schlief nachts nur sorgsamst zugedeckt, brauchte ein Nachtlicht oder blickte beim Gang in den Vorratskeller zaghaft hinter jede geöffnete Tür, um mich zu vergewissern, dass dort nichts Blutdürstiges lauerte.
Bis heute bin ich beim Horrorfilmgenuss zwischen Faszination und Wegschauen gefangen, bis heute ist der Griff nach dem schützenden Sofakissen ein häufiger Reflex. Aber Sofakissen sind oft unhandlich und eigentlich viel zu groß. Darum sann ich nach Abhilfe – und erfand das »Angstkissen«. Handliche ca. 35 x 23 cm groß (perfekt für das 16:9-Seitenverhältnis von Filmen und Flachbildschirmen), aus nachtschwarzem Stoff und mit einem tröstenden Motiv, das den Verwendungszweck eindeutig kennzeichnet. Drei Prototypen mit verschiedenen Motivtechniken habe ich in Handarbeit angefertigt bzw. anfertigen lassen – Flexdruck, Flockdruck und bestickt.
Ich bin fest überzeugt: wenn mein Angstkissen über diese drei Prototypen hinaus für jeden Filmschisser im Handel erhältlich wäre, gäbe es mehr erleichterte Gruselfans auf Deutschlands Sofas. Aber da ich weder eine Kissenfabrik habe noch kenne, frage ich mal hier im Blog nach: Wer kennt eine Firma/einen Produktionspartner, die/der interessiert und in der Lage wäre, das Kissen mit diesem Motiv in Lizenz zu produzieren? Über Tipps per Mail oder in den Kommentaren würde ich mich freuen.
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