Kategorie: Ins Netz gegangen

Linktipps und Seltsamkeiten aus dem Internet

Tischlein, deck Dich!

Als alter Schlemmer mit regelmäßigen Aufenthalten in Berlin stolperte ich irgendwann beim abendlichen TV-Zapping auf dem lokalen Sender FAB über das kurzweilige Gastromagazin Ars Vivendi. Vorgestellt vom genussfreudigen Rezensenten und Moderator Manuel Werner, werden in Berlin und Umland ansässige Restaurants und Hotels besucht und ausgiebig (kulinarisch) getestet. Mit dabei: das ewig hungrige Kamerateam, das regelmäßig am Ende der Sendung, nach getaner Arbeit, ebenfalls ungehemmt zugreifen darf.

Das Spektrum vorgestellten Lokale reicht dabei vom kiezigen Eckrestaurant bis zum ländlichen Romantikhotel und überrascht selbst eingeborene Berliner mit neuen, interessanten Adressen.

Auf der Website des Magazins lassen sich etliche der Restaurantberichte per Streaming abrufen, daneben die nächsten Sendetermine und weitere Schlemmer- und Gastrotipps. Das Beste aber passiert im Kopfbereich. Endlich mal eine Flash-Animation mit Witz, Hand und Fuß (unten im Screenshot sieht man noch nix – selber angucken!).

Ars_Vivendi
Screenshot: © FAB – Fernsehen aus Berlin

Was Buntes gegen das Trübe

Erst dachte ich, es sei der neueste Spot von SONY Bravia nach den Knetkaninchen, aber dann entpuppte es sich doch als Musikvideo des schwedischen Minimal-Techno-Projekts Minilogue von Marcus Henriksson und Sebastian Mullaert. Zu den pluckernden Beats des Tracks »Animal« liefert die Choreographie der putzigen animierten Kreaturen – teils offenbar leicht sadomasochistisch veranlagt – das perfekte Quentchen schrägen Humors (bei Timecode 00:43 auf den unscharfen Kinderwagen am linken Bildrand achten!). Weird, sagt der Nerd und guckt strange.

Minilogue – Animals from ljudbilden on Vimeo.

Knobelkubus für Farbfetischisten

Rot, Gelb, Grün, Orange, Blau und Weiß – für grob gestrickte Gemüter mögen solche simplen Farbbezeichnungen vielleicht ausreichend sein. Für Gestalter und Freunde der feinen Nuancen hingegen sind schon etwas präzisere Definitionen vönnöten.

Dachte sich auch der argentinische Produktdesigner Ignacio Pilotto und entwarf auf Basis des berühmten Zauberwürfels »Rubik’s Cube« den »Rubitone« – mit fein abgestimmten Pantone-Flächen auf den 54 Seitenflächen. Nach wie vor gilt es beim Lösen des 3D-Puzzles, einheitlich gefärbte Seiten wiederherzustellen, aber auf dem Weg dahin haben Spektraljunkies ’zig Gelegenheiten (43.252.003.274.489.856.000 minus 6, um genau zu sein), sich gleichermaßen auch an gemischten Farbharmonien zu erfreuen. Leider ist der Würfel bislang nur eine Studie und nicht im Handel erhältlich.
Also: Hallo an die Pantone, Inc. – das wär doch mal ’ne coole Merchandising-Idee!

(via neatorama / Gizmodo / Boing Boing Gadgets)

Rubitone
Photos: © Ignacio Pilotto | by kind permission of the designer

Satzschätzchen

Liebhabern kunstvoll formulierter solitärer Sätze empfehle ich einen Besuch des Wortschatzportals der Uni Leipzig. Immer wieder finden sich wahre Perlen unter den erläuternd gelisteten Beispielsätzen, etwa »Auch die Videos mäandern wieder über die Drehbühnenlandschaft und entfalten ihren dämmrig atmosphärischen Sog.« Hach.

Aber nachschlagen und Synonyme suchen kann man damit natürlich auch.

Bühnen-Bilder

Beim Schmökern in aktuellen Kulturprogrammen stolperte ich heute über eine Anzeige des Theaters Lübeck, die mir im Einerlei vieler sonstiger Veranstaltungshinweise angenehm auffiel. Die Idee, für jedes Stück der Spielzeit ein aufs Wesentliche reduziertes Piktogramm zu entwickeln, ist möglicherweise nicht neu, aber, wie ich finde, hier sehr schön umgesetzt. Mit ein bisschen Feinarbeit könnte die teilweise etwas uneinheitliche Detailtreue der Symbole zwar noch harmonisiert werden, aber es macht allein schon Spaß, zu raten, welches Stück sich hinter welchem Zeichen verbergen könnte.

Zum Mitraten hier in falscher Reihenfolge die Werke zu den abgebildeten Beispielpiktogrammen: Wiener Blut, Rigoletto, Der Steppenwolf, Evita, Die Zauberflöte, Penthesilea, Der Zauberberg, Salome, Die verkaufte Braut, Madame Butterfly, Tod eines Handlungsreisenden und Das Rheingold.

Für die Auflösung verweise ich auf die Website des Hauses, dort finden sich noch mehr Piktogramme, die bei jedem Seitenreload in ihrem Raster neu durchgemixt werden. Eingeführt wurde der plakative grafische Auftritt des Theaters bereits zu Beginn der Spielzeit 2007/2008 im Oktober vergangenen Jahres, vermutlich im Vorfeld des aktuellen Jubiläums der Spielstätte, die diesen Monat vor genau 100 Jahren – am 1. Oktober 1908 – eröffnet wurde.

Theater Lübeck
Piktogramme: © Theater Lübeck

Für iPoser

Zur kurzweiligen Überbrückung vorübergehender Lieferengpässe beim iPhone verschickte T-Mobile kürzlich – so war zu lesen – iPhone-Bastelbögen an wartende Kunden. Für alle, denen das hippe Lifestyle-Accessoire immer noch zu teuer ist, gibt’s den papierenen Bausatz bei gizmodo schon seit geraumer Zeit zum Herunterladen, Ausschneiden und Zusammenkleben – garantiert ohne Vertragsbindung. Nicht von Pappe. Zumindest auf den ersten flüchtigen Blick.


iPhone-Bastelbogen
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