Foto: © formschub
Kategorie: Von der Tageskarte
Kaum passiert, schon gebloggt
Festliche Freefonts II
In Fortsetzung eines adventlichen Blogartikels aus dem Jahr 2008 habe ich in Vorbereitung auf die anstehenden Feiertage mal wieder meine bevorzugte Freefont-Quelle nach schönen weihnachtstauglichen Schriften durchforstet. Für Adventskalender, Nikolausbotschaften, Geschenkanhänger, Weihnachtskarten und was sonst noch so in diesen Tagen für die wertvollsten unter den Menschen um uns herum mit Liebe beschriftet und betextet werden will.
Ich wünsche allen eine möglichst friedvolle und gemütliche Vorweihnachtszeit.
Und immer dran denken: Santa says: relax.
Von oben nach unten:
BlackJack von Typadelic
Lobster Two (Bold Italic) von Pablo Impallari
Mountains Of Christmas von Tart Workshop
Kingthings Gothique von Kingthings Fonts
Devroye von Apostrophic Labs
(alle via fontsquirrel)
Wenn Zwiebeln kochen
Licht #01
Foto: © formschub
Ganz großes Kino
Wann ist ein Film zu Ende? Klar: spätestens, wenn das Licht im Kino angeht. Trotzdem gab es früher in Filmklassikern die schöne Sitte, nach der Schlussszene einen eigens gestalteten »The End«-Titel einzublenden, ehe der Abspann begann.
Der in den Niederlanden ansässige Grafik-Designer und Typo-Fan Christian Annyas hat sich die Mühe gemacht, für hunderte Filme seit den Anfängen des Kinos die Standbilder der Start- und Endtitel der Werke zusammenzutragen und zu katalogisieren – schwarzweiß wie farbig, Klassiker wie B-Movies, puristisch wie kitschig. Was für eine famose Seite! Ich könnte einen ganzen Diaabend nur mit dem Betrachten dieser mit viel Liebe zum Detail, oft speziell für den jeweiligen Film typographierten Seiten verbringen.
Daneben hat der filmverliebte Designer eine Sammlung großartiger Filmtitelsequenzen der Designikone Saul Bass erstellt und auch das Blog des Gestalters ist eine wahre Fundgrube für Typofreunde und Retrofetischisten. Augenfutter galore.
Screenshot source: The Movie Title Stills Collection, courtesy of Christian Annyas
Perspektive
»Es ist Zeit, daß ich das Feld räume. Ich beginne, die Dinge so zu sehen, wie sie sind.«
(Bernard Le Bovier de Fontenelle)
Warum ich dieses Zitat heute blogge, möchte ich gern noch eine Weile für mich behalten. Aber es passt derzeit perfekt.
Foto: Mal wieder Bornholm. | © formschub
Jenau so isset.
An diesem Schalter saß die nächste Mother Goose, diesmal in Form eines jungen Mannes mit olivener Haut und scharfen Wangenbartkanten. Er berlinerte mich sanft mit süßen Nichtigkeiten nieder, half mir meine morgentapsig verwurschtelten Reiseunterlagen zu sortieren und fragte mich nach meinen Sitzplatzpräferenzen. Wie in Kino und Wohnung schätze ich eine schöne Aussicht, deshalb wünschte ich mir: »Am Fenster, vor dem Flügel.« Mit großartiger Geste präsentierte er mir: »2A!« Spätestens jetzt war ich am Dauerlächeln.
Die Kaltmamsell schmust in famos formulierten Worten mit diversen Berlinern.
Eine Leseempfehlung.
Photo: © former Flickr user cynthusia | Some rights reserved
Foyermeldung
Die Frau vor mir am Geldautomat braucht unglaublich lange, bis sie den Automaten für den nächsten Bargeldjunkie in der Schlange wieder freigibt. Aber nicht, weil der Bedienvorgang übermäßig Zeit bräuchte. Sondern, weil sie das entnommene Geld anschließend, noch am Automaten stehend, in ihrem grotesk riesigen Portemonnaie verstauen möchte, das sich in ihrer nicht minder gigantischen Handtasche befindet.
Und das dauert. Handtasche öffnen, reingehen, Lichtschalter suchen, Licht ist natürlich kaputt. Also im Dunkeln langsam hoch in den ersten Stock – kein Portemonnaie zu sehen. Treppe wieder runter, Erdgeschoss absuchen, Portemonnaie finden. Zu schwer, es alleine rauszutragen. Handy suchen, beste Freundin anrufen, Freundin nicht da. Runter in den Keller, Sackkarre suchen, endlich die Karre die Treppe zum Erdgeschoss hochwuchten, oben das Portemonnaie draufladen, mit der Sackkarre zurück in den Bankvorraum. Dort wartende Automatenkunden bitten, beim Abladen und Öffnen des Portemonnaies zu helfen, gezogenes Geld in die Börse sortieren. Und dann wieder retour: Portemonnaie mit Geld auf die Sackkarre, rein in die Handtasche, usw.
Männer sind da schneller. Anstehen, zack! vor den Automaten treten, Karte rein, PIN vergessen, dreimal auf Verdacht irgendwas eintippen, Karte weg, raus.
Foto: © achimh | Some rights reserved
Update: Sehr schön wurde derselbe Gedanke filmisch umgesetzt von Martina Hill für ihre Comedysendung »Knallerfrauen«: