Kreuzgang der Kirche St. Marien in Helsingør.
Kategorie: Von der Tageskarte
Kaum passiert, schon gebloggt
Das Wort zum Weihnachtsessen
»So ungesund, wie alle sagen, kann Gänsefett gar nicht sein. Die Vögel würden doch sonst alle längst tot auf der Wiese liegen, so viel wie sie selbst mit sich rumtragen …«
(Zitat von meinem Mann)
An-g-kommen (Nachtrag)
Kaum in Dänemark angekommen, schon springen mir allerorten wieder hübsche kleine g’s ins Auge.
Flüchtige Weihnachten
Internet ist ja echt ne tolle Sache. E-Mail auch. Alles ist immer sofort rund um die Uhr augenblicklich allgegenwärtig hier da überall oder wo man es braucht. Aber manchmal finde ich »Real Life« irgendwie schöner. Weihnachten zum Beispiel.
Dies war das erste Jahr, in dem der Anteil eingehender (geschäftlicher) Weihnachts-E-Mails den »echter« Karten überstieg. Und obwohl sich darin zuhauf Links zu witzigen Weihnachtskalendern, Videoclips oder Gewinnspielen fanden, ließen mich die meisten Mails seltsam gleichgültig zurück. Getippt, geklickt, versendet. An mich und ’zig Empfänger im Wimpernschlag. Schönen @vent und fröhliche wwweihnachten allen.
Doch möchte ich wirklich Weihnachtsgrüße »im Anhang« vorfinden oder achtzeilige E-Mail-Vertraulichkeitsdisclaimer unter einem lieblos zwischen den Textzeilen klemmenden Weihnachts-JPG sehen? Wenn gute Wünsche von Herzen kommen, sollten Sie dem Empfänger Wertschätzung zeigen. Eine Unterschrift mit Kuli oder Füllhalter, und sei es in einer von 1000 Karten, ist mir mehr wert als ein »@« im Absender. Es muss ja gar nicht exklusiv, witzig oder kostspielig sein (Finzanzkrise, ick hör dir trapsen) – auch über ein samtiges Papier, schöne Typographie und den Geruch frischer Druckfarbe kann ich mich als alter Printhase freuen. Da bin ich ganz offline und steh auch dazu.
Also, seid schön brav und schickt nächstes Jahr wieder mehr Karten.
»Solidaritätskrawalle«
Neue Wortschöpfung aus dem heutigen Medienrauschen. Als Event sicherlich verwerflich, der Begriff jedoch entzückt.
Kalter Kaffee
Seit 1993 bringt der italienische Espressohersteller Lavazza alljährlich einen kunstvollen, großformatigen Fotokalender heraus. Die Crema der internationalen Fotografie durfte dafür bereits die Produktwelt des bekannten Kaffees inszenieren – Helmut Newton, Ellen von Unwerth, David LaChapelle oder Jean-Baptiste Mondino.
Für 2009 sollte nun Lichtbildikone Annie Leibowitz dem braunen Elixier huldigen. Doch zumindest meine Erwartungen wurden enttäuscht. »I’ve been photoshopped!« schreit jedes Kalenderblatt, die Motive wirken auf mich ebenso leblos wie überladen und spätestens der Teller Spaghetti, der im September/Oktober serviert wird, geht gar nicht mehr. Dann lieber Tee statt Espresso.
2005 war der nicht ganz so prominente holländische Fotograf Erwin Olaf für die Umsetzung des Kalenders verantwortlich. Auch seine Lavazza-Bildwelten sind sicher Geschmackssache, aber sein z.T. grenzwertig-morbides Web-Portfolio finde ich atemberaubend.
Ein Motiv Erwin Olafs aus der Serie »Paradise Portraits« am Eingang der Vrije Academie, Werkplaats voor beeldende Kunsten, Den Haag
Photo: © roel1943 | Some rights reserved
Die Finanzkrise, einfach erklärt
Eigentlich ist alles ganz simpel, aber deshalb nicht weniger wahnwitzig. Ein allegorischer Versuch, den Krisenablauf zu entwirren. Im Zentrum: Heidi’s Bar und ihre trinkfesten Stammgäste. Ursprünglich bei jetzt.de, inzwischen leider nur noch an der einen oder anderen Stelle als Kopie zugänglich.
Freitagstexter – Gewinner
Vielen Dank an alle Teilnehmer, wie letztes Mal hatte ich viel Spaß beim Lesen und Bewerten der 27 adventsgetränkten Beiträge. Und wie immer erfolgt die Prämierung gemäß alter Freitagstextertradition absolut subjektiv. Das Ergebnis eröffnet allerdings eine Frage, die ich einmal zur Diskussion stellen möchte. Doch zunächst die Gewinner:
3. Platz
stilhäschen – … and a matsch better new year.
(minimalistische Punktlandung)
2. Platz
Vera Chimscholli – Inmitten verblühter Landschaften ging dem Weihnachtsgeschäft nach seinem langen Weg durch die Servicewüste beim Versuch, die Karre aus dem Dreck zu ziehen, die Luft aus.
(tiefsinniger Metaphernakkord)
1. Platz
eigenart – Vom schweren Kostüm zu Boden gerissen, wartete Kate Moss auf den Tod. Der steckte allerdings 500 Meter weiter mit seinem Trecker fest.
(einfach nur gaga)
Herzlichen Glückwunsch also an eigenart feat. Kate Moss! Nächste Woche geht es dann hier weiter.
Wer meine letzte Gewinnerliste anschaut, wird merken, dass sich dieselben Teilnehmer – nur Platz 2 und 3 sind vertauscht – erneut die ersten Plätze teilen. Das wird außer an den unbestritten genialen Texten teils auch an meinem Humor oder am Zufall liegen. Trotzdem möchte ich angesichts dessen mal in die Runde fragen: Wie bewertet Ihr das? Kann es sein, dass der Kreis der (hochkreativen) wöchentlichen Teilnehmer so überschaubar zu sein scheint, dass sich recht kurze Wiederholungszyklen bei der Gastgeberschaft und Prämierung häufen? Und wenn ja, findet Ihr das OK oder braucht der Freitagstexter mehr Frischfleisch, Konkurrenz, Nachwuchs?
Ich bin ja selbst relativ neu dabei und hatte bei den hier stattfindenden Runden versucht, neue Teilnehmer via Mundpropaganda und übers Web (z.B. mittels der Shoutbox bei blogoscoop) anzuziehen, aber so richtig geklappt hat’s bisher nicht …
Aber jetzt erstmal freuen!