Kategorie: Von der Tageskarte

Kaum passiert, schon gebloggt

Bühnen-Bilder

Beim Schmökern in aktuellen Kulturprogrammen stolperte ich heute über eine Anzeige des Theaters Lübeck, die mir im Einerlei vieler sonstiger Veranstaltungshinweise angenehm auffiel. Die Idee, für jedes Stück der Spielzeit ein aufs Wesentliche reduziertes Piktogramm zu entwickeln, ist möglicherweise nicht neu, aber, wie ich finde, hier sehr schön umgesetzt. Mit ein bisschen Feinarbeit könnte die teilweise etwas uneinheitliche Detailtreue der Symbole zwar noch harmonisiert werden, aber es macht allein schon Spaß, zu raten, welches Stück sich hinter welchem Zeichen verbergen könnte.

Zum Mitraten hier in falscher Reihenfolge die Werke zu den abgebildeten Beispielpiktogrammen: Wiener Blut, Rigoletto, Der Steppenwolf, Evita, Die Zauberflöte, Penthesilea, Der Zauberberg, Salome, Die verkaufte Braut, Madame Butterfly, Tod eines Handlungsreisenden und Das Rheingold.

Für die Auflösung verweise ich auf die Website des Hauses, dort finden sich noch mehr Piktogramme, die bei jedem Seitenreload in ihrem Raster neu durchgemixt werden. Eingeführt wurde der plakative grafische Auftritt des Theaters bereits zu Beginn der Spielzeit 2007/2008 im Oktober vergangenen Jahres, vermutlich im Vorfeld des aktuellen Jubiläums der Spielstätte, die diesen Monat vor genau 100 Jahren – am 1. Oktober 1908 – eröffnet wurde.

Theater Lübeck
Piktogramme: © Theater Lübeck

Insolvent und Spaß dabei

Auf den bislang besten Beitrag zur aktuellen Finanzkrise stieß ich dieser Tage in einem 26 Jahre alten, längst vergriffenen Taschenbuch des argentinischen Cartoonisten Quino. Und damit mir ob dieses visuellen Zitats kein böswilliges copyright infringement unterstellt wird, füge ich als aufrichtiger Bewunderer der Kunst seiner spitzen Feder hinzu: Besucht seine Website und kauft seine Bücher – denn seine anderen Zeichnungen sind mindestens ebenso genial wie das hier.

Quino
Cartoon: © Quino

Zwischen Gold und Schwarz

Der Herbst ist da. Der Griff zu Heizungsthermostat, Warmwasserhahn und Lichtschalter wird wieder zur Routine, man erinnert sich der im Schrank hinten unten liegenden Wolldecke, sinnt vermehrt über Koch- und Backrezepte nach, verspürt Appetit auf Deftiges und schwer gedeckten Obstkuchen und erhöht den Anteil der Heißgetränke am täglichen Flüssigkeitskonsum. Und: Herbstzeit ist Lyrikzeit.

Klar, da denkt jeder an Rilke und seinen stürmisch-einsamen, goldbraunen Herbst (»Herr: es ist Zeit …«), aber es geht noch eine satte Nuance dunkler, grauer und trostloser. Hier ein Herbstgedicht des inzwischen fast vergessenen Schriftstellers Oskar Kanehl (1888–1929), dessen spröde Sprachgewalt mich ebenso fasziniert wie Rilkes Werk und das zum Zwecke erhöhter Beachtung heute der Beitrag zum gewählten Thema sei:

Herbstnächtlicher Gang
Naßkalte Nacht.
Wie weißschaumiger Aussatz
deckt Nebel das sündige Land.
An meiner Hand
wandert mein letzter Begleiter: der Schatten.
Hastig vorbei
gleiten, wie tanzender Leichenzug,
schwarzgerippige Bäume.
Frierende Tiere
hallender Hungerschrei.
Eine Mühle wie Galgenspuk.
Drohende Telegraphenlatten.
Mit dunkelblutigen Armen
winkt gierig das Wasser.
Und durch ein Leichentuch blinkt
rot umrandet, gequält,
wie ein entzündetes Auge
der Mond.

Und jetzt schnell ein Stück Rum-Trauben-Nuss-Schokolade und ein Kaffee mit Amaretto als Antidot gegen eventuell aufkommende Herbstmelancholie.

Für iPoser

Zur kurzweiligen Überbrückung vorübergehender Lieferengpässe beim iPhone verschickte T-Mobile kürzlich – so war zu lesen – iPhone-Bastelbögen an wartende Kunden. Für alle, denen das hippe Lifestyle-Accessoire immer noch zu teuer ist, gibt’s den papierenen Bausatz bei gizmodo schon seit geraumer Zeit zum Herunterladen, Ausschneiden und Zusammenkleben – garantiert ohne Vertragsbindung. Nicht von Pappe. Zumindest auf den ersten flüchtigen Blick.


iPhone-Bastelbogen
Papercraft Design: © gizmodo / iPhone Design: © Apple Inc.

Asiatischer Zuckerschoten-Salat mit Surimi

Eine japanisch anmutende, leichte Salatkreation, die von klassischen Sushi-Zutaten inspiriert wurde, aber ohne Reis auskommt.

Zutaten
für 2 Personen (Vorspeise)

200 g Zuckerschoten
150 g Surimi (oder auch Flußkrebsfleisch)
1 EL Wakame (getrockneter Seetang aus dem Asia-Laden)
4–6 EL helles, ungeröstetes Sesamöl
1–2 EL Sojasauce
2 EL Balsamico oder milder Reisweinessig
2 EL Sesamsamen, goldgelb geröstet
Pfeffer, Chilipulver
nach Belieben 1 Handvoll Koriandergrün, klein gezupft

Die Zuckerschoten in kochendem Salzwasser 1–2 Minuten blanchieren, in kaltem Wasser abschrecken und schräg in Stücke schneiden. Wakame in einem Topf oder einer Schüssel mit kochendem, leicht gesalzenem Wasser übergießen und einiger Minuten aufquellen lassen. Durch ein Sieb abgießen und kalt abspülen.

Zuckerschoten flach auf zwei Teller verteilen, und jeweils die Hälfte der Flußkrebse und des Wakame darüber verteilen.

Aus Sesamöl, Sojasauce, Balsamico, Pfeffer und einer winzigen Prise Chilipulver eine Vinaigrette zubereiten und über die angerichteten Salatteller träufeln. Die Salate mit Sesamkörnern und ggf. Koriandergrün bestreuen und sofort servieren.

Surimi-Salat
Rezept und Foto: © formschub