Nein, hier gibt es keine iPhones umsonst. Das ist auch kein Touristenstau vor der Airport-Sicherheitsschleuse mit Flugziel USA. Und erst recht kein nostalgischer Schnappschuss vom Einkaufsalltag im DDR-Konsum. Sondern eine ganz normale Hamburger Postfiliale heute mittag um kurz nach eins. Und der gelbe Kreis markiert was? Richtig: den einzigen geöffneten Schalter. Erst nach einer Viertelstunde wurden weitere geöffnet, vermutlich, um gewalttätigen Übergriffen des zürnenden Mobs vorzubeugen. Und nach weiteren lächerlichen 15 Minuten war ich dann auch schon dran. Argh.
Kategorie: Von der Tageskarte
Kaum passiert, schon gebloggt
Hello, Miss Leading!
Man isses ja schon gewöhnt, dass hierzulande alles, was modern und trendy klingen soll, aufs Abenteuerlichste eingeenglischt wird. So wird der profane Infotresen zum »Service Point«, das Bahnhofsklo zum »WC-Center« und so weiter. Von mir aus, sollnse. Lächerlichkeit scheint schon lange kein Ausschlusskriterium mehr bei derartigen Wortkreationen zu sein. Aber manchmal wird’s dann doch peinlich, z.B. wenn ein großes deutsches Versandhaus in seinem Online-Sortiment einen halbhohen Herrenstiefel als »Booty« (dt.: Hintern) anpreist. Kein Schuh für den englischen Muttersprachler. Verborgener ist da schon das Amusement im Firmennamen des Erlebnis-Geschenkservices »MYDAYS«, sofern er wörtlich ins Deutsche übersetzt wird. Spaß und Abenteuer, jaja, wird besonders Frauen begeistern.
Aber sponge over, kann ja mal passieren.
Krippe im Kopf
Noch ein Produkttipp, aber diesmal mit eindeutig weihnachtlichem Bezug. Eine schöne Idee des in Berlin lebenden Gestalters Oliver Fabel. Weihnachten trifft auf Bauhaus und Magritte. Für Kitschhasser, Weihnachtsmuffel, Agnostiker, Ironiker und Freunde zeitlosen Designs – unter den Kunden sollen sogar Geistliche sein!
(via siegessäule)
Bettörend
Wer sagt denn, dass ein Bett immer einen rechteckigen Rahmen und ein Kopfende braucht? Der Designer Max Longin zeigt, dass es nicht nur anders, sondern auch schöner geht: Sein Bett »float« mit frei an Stahlseilen aufgehängter Liegefläche basiert auf Konstuktionsprinzipien aus dem Brückenbau. Hätt ich gern. Bleibt angesichts des Kaufpreises von rund 4.000 € aber erstmal ein Traum.
Neu im Witzregal
Der Klimawitz. Heute das erste Mal bewußt wahrgenommen bei der Firmenweihnachtsfeier im Hamburger Quatsch Comedy Club. Comedienne Vera Deckers malt sich aus, wie sie dereinst als Oma vor ihren Enkeln aus dem Nähkästchen plaudert:
»Wir hatten ja nicht viel, damals. Wir konnten uns nicht einfach mal nach Australien beamen in Urlaub, wie Ihr. Wir mussten ja noch nach Holland fahren. Das gab’s damals ja noch.«
Denkzettel
Japanische Forscher der Universität Kyoto kamen im Rahmen eines mehrmonatigen Tests zu dem … äh … Ergebnis, dass Dings, äh … Schimpansen offenbar ein besseres Kurzzeitgedächtnis – war es das Kurzzeit… ? Moment, ich muss grad nochmal nachgooglen – als … äh … Menschen. Ja, Menschen.
Haben.
Oder so.
’Dschuldigugg …
Weg’d schlibb’ Schdupf’d gibt’s erstbal ’d paar Tage keid’ Eid’trag, bis ich wieder gesudd’ bidd. Schdief …
Frisörosophie
Beim Zappen ins »Philosophische Quartett« angesichts der eigentümlichen Haartracht des Gastgebers Peter Sloterdijk gefragt, wie wohl der Smalltalk mit dem Hairstylisten klingt, wenn der Herr Philosoph mal beim Friseur sitzt …
Philosoph: »Es ist doch so, dass bereits die simultanen Psychologien des Unbewußten das Konzept einer ganzheitlichen Wissenschaft der Handlungen des weltkonstituierenden Bewußtseins unterminierten, und erst recht gebaren die Errungenschaften der Computertechnologie und der wirtschaftlichen Globalisierung ein innovatives Universum an Fakten, die einem nicht bewußtseinsbezogenen Daseinskonzept unterliegen.«
Friseur: »Mein Reden, die ganze Technik heutzutage, alles nur noch elektronisch. Ich bin ja frooh, dass hier bei uns alles noch mitter Hand gearbeitet wird. Da muss man ja zwangsläufig psychosomatisch werden. Bisschen Wachs rein?«