Es ist überall!

Aargh! Gammelfleisch gets me! Nach abendlicher Heimkehr ereilte mich bei der kurzfristigen persönlichen Dinnerplanung ein plötzlicher bajuwarischer Appetitflash: Mmh – Leberkäse mit Spiegelei an Sauerkraut. Also flugs nochmal um die Ecke zum lokalen gelb-blau beschilderten Supermarkt meines Vertrauens. Welches nach dem Blick ins Kühlregal jedoch rapide schwand, denn der enthüllte Grauenhaftes: der komplette Restvorrat von rund zehn Leberkäse-Packungen seit zwei Tagen ABGELAUFEN! Skepsis. Misstrauen. Genau hingeschaut. Sieht ja eigentlich noch ganz rosig aus. Aber auch ein bisschen schmierig. Eine Geruchsprobe würde die Gewissheit vertiefen, aber die Situation möglicherweise ungewollt komplizieren.

Ausweichprodukt? Vielleicht Nürnberger Rostbratwürstchen? Tatsächlich: in der Truhe nebenan liegen noch zwei Vakupacks – mit immerhin zukünftigem Ablaufdatum. Aber holla: unter dem Haltbarkeitsetikett lugen Klebereste abgelöster Vorläuferetiketten hervor. SKEPSIS. MISSTRAUEN. Nö, jetzt doch lieber woanders einkaufen. Getrübt wurde die dann doch noch erfolgreiche Fleischbeschaffung (klingt irgendwie rotlichtmäßig) von Gewissensbissen: hätte ich »pro-aktiv« tätig werden und die Marktleitung von dem Missstand informieren sollen? Liegt bald aufgrund meiner Ignoranz irgendeine trübsichtige Barmbeker Oma nach dem arglosen Kauf und Verzehr der maroden Fleischbatzen im Gammelkoma?
Morgen Salat.

Sehr schön hat es Heinz Becker mal auf den Punkt gebracht: »Früher henn die Leut’ des Esse fortg’schmisse, wenn’s schlecht wor. Heut esse Se’s, nur weil druffsteht, dass es noch gut is.« (Die unzureichende schriftliche Übertragung ins Saarländische bitte ich mir nachzusehen)

Abgeschmeckt

Drei Dinge, die ich als Kind gerne gegessen habe, die heute aber völlig an mir vorbeigehen:
1. Dosenravioli
2. Scheibletten
3. Schokoküsse

Drei Dinge, die ich als Kind gehasst habe, die dann irgendwann doch einen festen Platz auf meinem Speiseplan gefunden haben:
1. Tomaten
2. Muscheln
3. Kaffee

Drei Dinge, die ich heute wie damals nicht runterkriege:
1. Alle Innereien, außer Leber
2. Sülze im weitesten Sinne
3. Weichgekochte Eier
4. (Bonusbeitrag) Karpfen Blau

Drei geliebte Dinge, die seit Kindertagen unwiederbringlich aus den Lebensmittelregalen verschwunden sind:
1. Hausgemachtes Thüringer Mett aus metzger-eigener Schlachtung
2. Miami Flip von Langnese
3. Tomaten-Schmelzkäse-Ecken

Drei Leckereien, die ich gern viel früher als geschehen für mich entdeckt hätte:
1. Pastinaken
2. Rote-Bete-Chips
3. Gefüllte Zucchiniblüten

Dreimal Nervennahrung, ohne die das Leben echt ärmer wäre:
1. Eiscreme, idealerweise vom guten Italienischen Eisdealer
2. Edel-Bitterschokolade, z.B. Hachez Cocoa de Maracaibo 55%
3. Guter Cappuccino, frisch aus der Maschine

Drei Länderküchen, denen ich mich genussvoll blind ergebe:
1. Indisch
2. Italienisch
3. Syrisch/Libanesisch

to be continued …

Mahlzeit!

Wursttheke_Oxford

Schon auf die Karte geguckt? Was gibt’s denn heute Leckeres? Hmmm… Frikadellen mit Kartoffelsalat. Klassische Hausmannskost, da weiß man, was man hat. Keine Überraschungen. Oder doch die Quallenmedaillons an Wakame-Algensalat auf Wasabi-Galgant-Schaum? Wär‘ ja mal was anderes. Och, andermal. Ich glaub’, heut nehm’ ich nur ’nen kleinen Salat. Eisberg, Tomaten, Möhren, Gurken, wahlweise French oder Italian Dressing. Man muss ja auch auf die Linie achten. ’Nen Guten!

Lange hab ich überlegt, ob ich den »Spielplatz« auf meiner Website nebenan zu so ’ner Art Blog ausbauen soll. Seit die Seite online ist, sehe ich interessante oder skurrile Alltagsbeobachtungen viel öfter durch die »müsste-man-eigentlich-ins-Netz-stellen-Brille«. Aber nicht immer passten diese Erlebnisse und Gedanken zum eigentlichen formschub-Thema »Kreativität und Design«. Deshalb nun dieser separate Bereich. Mit einem eigenen Leitthema, das Klammer und Antrieb für die (meisten) hier erscheinenden Einträge sein soll – meine Leidenschaft für Essen, Trinken und Kochen. Denn das ist a) nicht nur ein schönes und inspirierendes Thema, sondern b) auch noch täglich aktuell. Tjaha! Und da ich im Zweifelsfall meist neugierig bin und gerne neue Gerichte, Produkte, Lebensmittel, Rezepte, Getränke und Restaurants ausprobiere, erhoffe ich mir davon genug »Fleisch« zum regelmäßigen Füttern dieses Blogs. Denn eins soll es nicht: mangels Input verhungern.

Und jetzt gib mir doch mal ein Stück von der Qualle.